Haareschneiden und Spaß für guten Zweck in der Schnittbar
Artikel vom WAZ 24. Mätz 2015 von Svenja Suda, Fotos von Franz Naskrent
Gladbeck. Gladbecker Friseurin Tanja Schnabel und Clown „Liar“ reservieren Nachmittag für das Frisieren des Nachwuchses. Erlös geht an die Gladbecker Tafel.
Wie war das noch mit dem Struwwelpeter? Peter mag Schere und Kamm nicht an sich heranlassen. Eine haarige Sache. Das Ende vom Lied: Die Menschen schimpfen den bockigen, ungepflegten Jungen „garst’gen Struwwelpeter“. Es liegt auf der Hand: Eine Aktion wie den Kinder-Benefiz-Nachmittag, den Tanja Schnabel und Michael Prescler auf die Beine stellen, kannte der Kinderbuchautor Heinrich Hoffmann noch nicht. Denn sonst hätte seine Geschichte vom Struwwelpeter bestimmt ein Happy End.
Sparschwein füttern
Die beiden Gladbecker wollen nämlich nicht nur einen Nachmittag im Salon Schnittbar dem Nachwuchs reservieren. Nein, die Mädchen und Jungen zwischen einem und zehn Jahren sollen auch noch viel Spaß beim Haareschneiden haben. Obendrein dürfen sich auch Kinder freuen, deren Alltag weniger Grund zum Lachen bietet. Kinder, deren Familie Unterstützung benötigt – durch die Gladbecker Tafel. Denn wer in der Schnittbar seinem Sprößling am Aktionstag die Haare tipptopp in Form bringen lässt, muss ein Sparschwein füttern. Das Geld soll die Gladbecker Tafel bekommen.
Tanja Schnabel, seit fast einem Jahr Besitzerin des Salons an der Buerschen Straße: „Es gibt zum Beispiel Kinder, die ohne Frühstück zur Schule gehen müssen.“ Und deren Eltern auf Hilfe der Gladbecker Tafel angewiesen sind. Ihnen möchte die 27-Jährige helfen. Das will auch Prescler.
Sich für Kinder engagieren – dieser Gedanke schwirrt dem 38-Jährigen schon seit Jahren durch den Kopf, und er setzt dieses Anliegen bei verschiedenen Gelegenheiten in die Tat um. Der gebürtige Elsässer, der seit einem Jahrzehnt in Gladbeck zu Hause ist, hat einen zauberhaften Beruf: Als Magier und Clown „Liar“ lässt er Erwachsene und Kinder staunen und lachen. Der gut gelaunte Mann, der in einem weiten karierten Anzug steckt, eine Baskenmütze trägt und mit einem blauen und einem roten Socken in eben solchen Turnschuhen auffällt, tritt immer wieder auch für einen guten Zweck auf.Die Idee zur Haarschneide-Aktion kam ihm im „Vorbeigehen“. Er packte die Gelegenheit beim Schopf und sprach Tanja Schnabel an. Sie fand sofort: eine Spitzen-Idee, „was gibt es Schöneres für eine Mutter oder einen Vater, wenn das Kind gerne zum Haareschneiden geht?“ „Liar“ will den Salon-Besuch zu einem Erlebnis machen. Tanja Schnabel sagt über Prescler: „Er hat ein Händchen für Kinder.“Mit einem Lachen rausgehen
Jede Menge Tricks hat er auf Lager, im Gepäck Glitzertattoos und Zauber-Utensilien. Ach ja, flotte Kinderlieder begleiten den flotten Haarschnitt vom fünfköpfigen Schnittbar-Team. Popcorn, Getränke und Kekse gibt’s auch. Prescler sagt: „Ich spende meine Zeit – das Wertvollste im Leben.“ Tanja Schnabel: „Ich bin als Friseurin super-glücklich, wenn die Kinder mit einem Lachen rausgehen.“
Anmeldung muss sein
Termin für zweite Aktion steht schon festDie erste Aktion läuft am 23. April von 15 bis 18 Uhr. Diejenigen, denen es nicht gelungen ist, für diesen Tag einen Termin zu bekommen, seien getröstet: Am 11. August gibt’s eine weitere Chance – und zwar von 14 bis 18 Uhr.Eine Anmeldung ist Pflicht. Kontakt: Friseursalon Schnittbar, 5 80 43 44.
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